Im Zentrum des 13. SNE-Symposiums, welches am 30. September/1. Oktober in Solothurn stattfand, ging es darum, wie wir selbst aus unheilvollen Zeiten Kraft schöpfen können. Insbesondere die deutsche Zeitgeist-Forscherin Kirstine Fratz vermochte plausibel aufzuzeigen, dass in einem verspürten kulturellen Unbehagen zumeist der Samen für eine neue, bessere Realität liegt. Sie riet den gegen 300 Zuhörerinnen und Zuhörern, kulturelle Entwicklungen, auch wenn sie im Moment konsternieren, weniger zu bewerten und mehr zu staunen. Ihr Rezept: mit kulturellen Entwicklungen grosszügig umzugehen und sie als Angebot zur Gestaltung der eigenen Zukunft zu nehmen.
Gesundheit – ein Prozess
Überhaupt war Selbstermächtigung das zentrale Thema des Symposiums. Denn auch der Systembiologe Peter Spork betonte in seinen Ausführungen, dass Gesundheit ein lebenslanges Projekt sei, und riet dem Publikum, die Macht und Verantwortung für sie nicht aus der Hand zu geben. Hartmut Schröder seinerseits nannte es «Valebo» (im Gegensatz zu Placebo und Nocebo) und sprach gar vom «Experten in eigener Sache». Damit nicht alles nur Theorie blieb, veranschaulichte die diesjährige SNE-Förderpreisträgerin Roseline Bestler in ihrem Kurzvortrag, wie gerade im «Therapeutischen Klettern» an der Kletterwand Selbstermächtigung aktiv und gesundheitsfördernd erfahren werden kann.
SNE-Symposium verpasst?
Wer das diesjährige Symposium mit seiner hochaktuellen Thematik verpasst hat, erhält auch dieses Jahr die Möglichkeit, alle Fachvorträge und Kurzreferate auf der Online-Plattform «Markt-Platz» nachzuverfolgen. Ab 15. Oktober stehen sie entgeltlich während drei Monaten zur Verfügung.
04.10.2022
Die heilsame Kraft der Selbstermächtigung
Das SNE-Symposium 2022 vermochte ganz unterschiedliche, überzeugende Antworten auf die Frage «Wie bleibe ich gesund im Zeitenwandel?» zu geben.