Prämienrechner
Jetzt Termin vereinbaren

Beratung anfragen

Die individuell passende Versicherungslösung zu finden, ist manchmal nicht ganz einfach. Unsere Kundenberaterinnen und Kundenberater nehmen sich daher gerne Zeit für Sie.

Beratung anfragen
Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Birke

Birke = Betula L. // Birkengewächs = Betulaceae
Hängebirke = Betula pendula

Volks- und Flurnamen: Birk, Birchi, Bilche

Birkenblätter

Geschichtliches

In Sibirien sollen die männlichen neugeborenen Säuglinge je eine Birke mit sieben bis maximal neun Ästen gepflanzt bekommen. Sobald die jungen Männer dann zum ersten Mal auf die Jagd mitgehen dürfen, müssen sie vorgängig zuerst auf ihre Birke klettern, um näher bei den Göttern zu sein und um Jagderfolg bitten zu können.

Um die Birke ranken sich eine Reihe von Glauben und Mythen. Die Birke wird u. a. auch als Baum zum Eingang ins Paradies und als Beschützerin der Waisen bezeichnet. Auch bei den Kelten genoss die Birke vor über 3000 Jahren höchstes Ansehen. Sie galt als Baum des Wissens. Für die Kelten waren Bäume Lebewesen mit einer besonderen Bedeutung. Nach dem keltischen Jahreskalender teilt sich das Jahr in 39 Abschnitte, welche von 21 Bäumen begleitet werden. Der Lebensbaum Birke symbolisiert nach dem keltischen Baumkreis Licht und Leichtigkeit.

Ein altes Sprichwort sagt, dass der „Birkenstock der Lohn des Hirtenjungen sei“ und man nicht schreien soll, bevor die Birkenrute gefallen sei.

Botanik und Kultur

Etwa 80 Arten sommergrüner, raschwüchsiger Bäume und Sträucher der Gattung Betula sind auf der Nordhalbkugel anzutreffen. Durch ihren anmutigen Wuchs, die zierlichen Blätter und die schöne Herbstfärbung sind die Birken nicht aus unserem Landschaftsbild wegzudenken.

Die Blütezeit ist von April bis in den Monat Mai. Die männlichen Kätzchen sind länglich und bis zirka 10 cm lang. Aus ihnen weht der Wind die feinsten Pollen auf die weiblichen Kätzchen. Diese sind gestielt und in zylindrischer Form und werden nur 2 bis 4 cm lang. Sie sind zuerst gelbgrün, später werden sie dann hellbraun. Die Vermehrung der Birke ist relativ einfach. Samen einfach in der Handfläche zerbröseln und daraufhin über eine Saatschale mit Erde halten. So verteilen sich die Samen fast von selbst. Die Samen leicht mit Erde bedecken und mässig feucht halten. Wenn die daraus wachsenden junge Birkensämlinge kräftig genug sind, kann man diese in einen Topf pflanzen und weiter kultivieren. Die jungen, erstarkten Birken können dann ausgepflanzt werden.

Birken in den verschiedensten Arten werden auch in den Baumschulen oder in Fachgartencentren zum Kauf angeboten.

Da Birken nicht nur strauchartig wachsen, sondern als Baum bis zu 30 Meter hoch werden können, muss man natürlich auf die gesetzlichen Vorschriften achten. Um eine schöne Baumkrone zu erhalten, ist ein Schnitt durch einen Fachmann ratsam. Die Birke kann bis zu 150 Jahre alt werden.

Die Birke ist wahrlich ein sehr schöner und dekorativer Baum. Er ist gekennzeichnet durch eine weisse Rinde, welche sich vielfach in horizontalen Streifen abschält.

Die Eigenschaften des Birkenholzes sind vielfältig. Es werden daraus Furnierholz, Sperrholzplatten, Werkzeugstiele und Paletten hergestellt, zudem wurden früher Skier daraus hergestellt. Als Brennholz im Cheminée ist Birkenholz sehr beliebt. Aus den Birkenblättern lässt sich zudem ein natürlicher gelber Farbstoff herstellen. Da das Birkenholz wenig dauerhaft ist, wird es in unseren Breitengraden im Aussenbau praktisch nicht verwendet.

Verwendung in der Naturheilkunde

Die medizinischen Eigenschaften werden in der Literatur als stärkend, entwässernd, schmerzstillend und schweisstreibend beschrieben.

Birkenblättertee ist ein gutes Hausmittel, welches bei Harnwegserkrankungen die Beschwerden lindern kann. Nicht ohne Grund ist die Birke auch unter dem Namen "Nierenbaum" bekannt. Der pflanzliche Tee aus den Blättern der Birke besitzt nicht nur eine harntreibende Wirkung, er wirkt zudem auch antibiotisch. Hautauschläge, Ekzeme und Fieber lassen sich mit den wertvollen Inhaltstoffen der Birke lindern.

Wir möchten an dieser Stelle noch darauf hinweisen, dass z. B. aus der nordamerikanischen Zuckerbirke = Betula lenta das süsse Birkenöl hergestellt wird. Dieses Birkenöl wird u. a. Parfüms, Zahnpflegeprodukten und Haarwasser beigemischt.

Bei Fragen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten der Birke empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Seit vielen Jahrhunderten kennen wir die Herstellung von wohlschmeckendem Birkenwein resp. Birkenbier, einem Getränk aus dem vergorenen Saft angezapfter Birken. Birkenelixier aus dem Saft – sprich Blutungssaft – gilt seit jeher als belebender und stärkender Frühjahrstrunk.

Der Saft der Birke kann zudem zu Essig oder Spirituosen verarbeitet werden. Birkenholz eignet sich zudem hervorragend zum Räuchern von verschiedenen Fischen.

Krug und Gläser mit Birkendrink

Rezept: Erfrischende Birken-Zitronen-Limonade

Zutaten:

  • 20 g Birkenzucker (Xylith)
  • 1 Teebeutel Birkenblätter Tee
  • 1 Liter kaltes Wasser
  • 2 Bio Zitronen
  • 1 daumengrosses Stück Ingwer
  • Zitronenmelisse nach Wunsch

 


Zubereitung:

  1. 150 ml Wasser aufkochen und über den Birkentee giessen, für 10 Minuten ziehen lassen. Anschliessend den Beutel entfernen.
  2. Den Birkenzucker zufügen und auflösen lassen.
  3. Mit kaltem Wasser auffüllen bis 1 Liter erreicht ist.
  4. 1,5 Zitronen auspressen und den Saft dazu geben.
  5. Zitronenmelisse und den in Scheiben geschnittenen Ingwer zufügen und für ca. 1 Stunde im Kühlschrank ziehen lassen. (Falls diese erfrischende Limonade sofort getrunken wird, den Ingwer zusammen mit dem Teebeutel übergiessen und ziehen lassen).
  6. Für die Dekoration 1/2 Zitrone in Scheiben schneiden und zusammen mit dem Birken-Zitronen-Drink und Eiswürfeln in einem Glas servieren und geniessen.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Caro und Tobi Thaler

Caro und Tobi Thaler kreieren seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Beide haben eine Lehre als Koch absolviert, sich später aber noch in andere Richtungen weiterentwickelt. Caro im Sozialbereich, Tobi in der Technologiebranche. Die Leidenschaft für das Kochen ist geblieben und diese vermitteln sie unter dem Motto «das Leben isst bunt» u. a. auf ihrem Rezeptportal foodwerk.ch. Ganz im Sinne der Familientradition steuert Tochter Liv ab und zu auch schon ein Rezept bei.

foodwerk.ch

Wonach suchen Sie?
loading
Chat bot Guten Tag, haben Sie Fragen? Schreiben Sie uns Ihre Anliegen gerne im Chat!