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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Ingwer

Ingwer = Zingiber officinale // Ingwergewächse = Zingiberaceae

Volks- und Flurnamen: Gingibero, Wurzelstock, Imber

Ingwerwurzeln und -pulver

Geschichtliches

Ingwer – die knorrige Knolle aus den tropischen Regenwäldern wird seit Jahrtausenden weltweit als Gewürz- und Heilpflanze verwendet. Schon den Schamanenlehrlingen wurde eine Mischung aus Ingwer und Tabak auf die Augenlider gerieben, damit sie die Geister des Waldes sehen konnten.

In der ayurvedischen Medizin Indiens ist Zingiber officinale als vishwabhesaj bekannt, was so viel bedeutet wie «Allheilmittel».

Vermutlich wurden die ersten Ingwerwurzeln von Seefahrern sowie über die damals viel genutzten Handelswege nach Europa gebracht. Im alten Rom wurden die Ingwerwurzeln sogar «als zu versteuerndes Handelsgut» aufgelistet.

Botanik und Kultur

Ingwer ist eine schilfähnliche, ausdauernde und krautige Pflanze, welche ursprünglich in den tropischen Gegenden Asiens beheimatet war. Zu dieser Gattung zählt man rund 100 verschiedene Arten, welche wildwachsend – zumindest was Zingiber officinale betrifft – nicht mehr häufig vorkommen.

Das bis zu eineinhalb Meter hoch wachsende Gewächs benötigt eine gleichmässige Wärme und viel Feuchtigkeit und wird heute in fast allen Tropenländern – besonders in Jamaika – als einjährige Kultur angebaut. Vermehrt wird der Ingwer durch Teilung der Wurzelrhizome im späten Frühjahr. Die Pflanzen brauchen eine zehnmonatige Wachstumsphase, um schöne und starke Rhizome von hoher Qualität entwickeln zu können.

Verwendet werden die nach dem Verwelken der Blätter geernteten Wurzelstöcke. In den Handel kommt Ingwer als geschälte oder ungeschälte Ware. Zur Herstellung des geschälten oder «weissen» Ingwers, wird die korkreiche Rinde von Hand oder maschinell entfernt.

Verwendung in der Naturheilkunde

Ingwer ist mehr als nur ein Gewürz für den wärmenden Glühwein oder ein Weihnachtsgebäck. Als «Allheilmittel» bekannt, wird Ingwer innerlich bei Reisekrankheiten, Verdauungsstörungen, Koliken, Erkältungen, Husten und Grippe eingesetzt. Wir möchten an dieser Stelle darauf hinweisen, dass Ingwer nicht für Patienten mit entzündlichen Hautkrankheiten und Geschwüren des Verdauungstraktes verwendet werden darf.

In der Naturapotheke mit Grossmutters Hausmittelchen ist nachzulesen, dass ein Tee mit Ingwer bei Kälte und Frost rasch Abhilfe schaffen kann, da Ingwer wärmend auf den Körper wirkt.

Ingwer hat einen sehr hohen Stellenwert in der ayurvedischen und chinesischen Heilkunde und wird in diesen Ländern in einer Vielzahl von Naturheilmitteln verwendet. Erwähnenswert sei an dieser Stelle noch, dass aus den Wurzelrhizomen von Zingiber zerumet, eine Art welche in China beheimatet ist, das Zellgift Zerumbon gewonnen wird, welches in China zur Krebsbehandlung eingesetzt wird.

Bei Fragen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten von Ingwer empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturheilpraktiker oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Ingwer verleiht Speisen eine besonders brennende Schärfe und daran scheiden sich Geister. Die frischen jungen Wurzelrhizome werden nicht nur als Glühweingewürz und in Weihnachtsgebäck verwendet. Marianden, Suppen, Currys, aber auch sauer Eingelegtes, Chutneys und Fleisch- und Fischgerichten verleiht Ingwer eine speziell würzige und aromatische Note.

Bei uns bekannt sind auch die kandierten, teils recht scharfen Ingwerkonfekte, Kuchen, Gebäck und Schokoladen. Das aromatische Ingweröl wird von der Lebensmittelindustrie unter anderem auch für alkoholfreie Getränke, Stärkungstonika und Kräutertees verwendet.

Ingwer-Süsskartoffel-Suppe mit Kamille

Rezept: Ingwer-Süsskartoffel-Suppe mit Kamillenblüten

Für 4-6 Personen

Zutaten

  • 1 Esslöffel Bratöl
  • 1 kleine Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe
  • 1 Apfel
  • 20 g Ingwer, frisch
  • 1 Lorbeerblatt
  • 1/8 TL Kurkuma
  • 1/8 TL Zimt
  • 500 g Schweizer Süsskartoffeln
  • 9 dl Gemüsebouillon
  • 1 dl Kokosmilch oder Halbrahm
  • Salz, schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 EL Zitronensaft
  • 8 getrocknete Kamillenblüten, zerrieben
  • etwas Salz
     

Zubereitung

  1. Die Zwiebel und die Knoblauchzehe schälen und fein hacken. Apfel in kleine Stücke schneiden. Die Süsskartoffel schälen und in grobe Würfel schneiden. Ingwer schälen und fein reiben.
  2. In einer Pfanne das Öl erhitzen. Zwiebel, Knoblauch, Apfel, Süsskartoffel, Ingwer, Kurkuma, Zimt und Lorbeerblatt dazugeben. Mit Gemüsebrühe auffüllen und ca. 20 Minuten köcheln lassen, dann das Lorbeerblatt entfernen.
  3. Die Suppe pürieren und Kokosmilch oder Rahm, Zitronensaft und Kamillenblüten dazugeben. Abschmecken und geniessen.

Tipp: Statt Süsskartoffeln können Rüebli oder gekochte Randen verwendet werden. Die Suppe ist ohne Gluten und kann vegan zubereitet werden.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Sabine Hagg

Sabine Hagg kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Hauptberuflich leitet sie die Küche/Gastronomie in der Klinik Arlesheim. Daneben entwickelt sie unter eigenem Label hochwertige Naturprodukte und Naturkosmetik. Den Grossteil der Pflanzen baut sie dafür in den Walliser Bergen selbst an, pflückt diese von Hand und verarbeitet sie mit Liebe und Sorgfalt.

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