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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Meerrettich

Meerrettich = Armoracia rusticana // Kreuzblütler = Brassicaceae

Volks- und Flurnamen: Pferderettich, Pfefferwurzel, Bauernsenf, Kren, Mähr-Rettich

Ganzer und geriebener Meerrettich

Geschichtliches

Meerrettich ist seit über 2000 Jahren als hochgeschätzte Heilpflanze bekannt. Im antiken Pompeij kann noch heute ein Wandgemälde mit einer Abbildung dieser kräftigen und eindrucksvollen Pflanze bewundert werden.

Über die Herkunft des Namens gibt es verschiedene Erklärungen. Die eine deutet darauf hin, dass der Name Meerrettich von dessen Herkunft als «der über das Meer zu uns gekommene Rettich» abgeleitet werden könnte.

Eine andere Erklärung geht davon aus, dass die eigentliche Wortbedeutung wahrscheinlich lediglich einen grösseren Rettich bezeichnet. So ist das Wort Meer also mehr im Sinne von gross und stark gemeint.

Eine weitere plausible Deutung leitet das Wort Meer entstanden aus Mähr (altes Pferd) ab. Der überaus wirksame und stärkende Mähr-Rettich verhalf nicht nur alten Pferden wieder zu neuen Lebenskräften.

Über die Jahrhunderte vorwiegend als Heilpflanze genutzt, wurde ihr kulinarischer Wert erst im ausgehenden 16. Jahrhundert von Deutschen und Dänen entdeckt. Sie begannen vermehrt, den in der lokalen Sprache Kren genannte Rettich anzubauen. Die Wurzel diente vor allem zur Zubereitung von Fischsaucen. Besonders in Frankreich und auch in den USA existieren viele Anbaugebiete. In diesen Regionen ziehen im Herbst die so genannten Kren-Weiber aus, um die Wurzel zu graben und zu verkaufen.

Botanik und Kultur

Der ursprünglich aus Süd- bis Osteuropa stammende, mehrjährige und winterharte Meerrettich gehört zur Familie der Kreuzblütler. Die ausdauernde Wurzel ist sehr lang, mehrköpfig und walzen-, bis rübenförmig. Im Frühling bildet sie zunächst grosse, 50 bis 70 cm lange, ungleich gekerbte Blätter aus. Aus der Mitte strebt dann später der bis einen Meter hoch wachsende Blütenschaft empor. Die Pflanze blüht von Ende Mai bis in den Sommermonat Juli. Die weissen Blüten sind in einer Rispe angeordnet. Aus den Blüten entwickeln sich schötchenartige Früchte.

Im Garten wächst Meerrettich problemlos in gut durchlässigen, humosen Böden an sonniger bis halbschattiger Lage. In der Nähe von Kartoffeln gepflanzt, stärkt er diese und macht sie widerstandsfähiger gegen Krankheiten. Zudem hält der Meerrettich den Kartoffelkäfer ab.

Für den Hausgarten vermehrt man die Pflanze am besten durch Stock- oder Wurzelteilung.

Der Meerrettich kann von September bis in den Februar hinein geerntet werden. In dieser Zeit hat sich die Pflanze zurückgezogen und ihre Kräfte sind in der Wurzel gespeichert. Um die gegrabenen Wurzeln möglichst lange frisch zu halten, bedeckt man sie in einem frostsicheren, dunklen Keller mit Erde oder Sand.

Verwendung in der Naturheilkunde

Der Hauptwirkstoff in der Meerrettichwurzel sind die starken und scharfen Senföle. Reibt man nun die Wurzel, werden diese Öle freigesetzt und können die Tränendrüsen – ähnlich wie beim Zwiebelschneiden – anregen. Die Senföle sind sehr wertvoll für unsere Gesundheit, da sie in der Lage sind, schädliche Bakterien in unserem Körper zu bekämpfen. Deshalb nennt man den Meerrettich auch das «Penicillin aus dem Garten». Senföle sorgen für ein beschleunigtes Abbauen und Ausscheiden schädlicher Stoffe aus unserem Körper. So kann uns das Einnehmen von Meerrettich helfen, schneller mit Erkältungen und fiebrigen Grippeerkrankungen fertig zu werden.

Neben Senfölen, Vitamin C, Kaliumsalzen und Schwefelstoffen sind im Meerrettich noch viele Wirkstoffe enthalten. Diese unterstützen den Heilprozess bei Harnwegsinfektionen, Kopf-, Zahn-, Hals- und auch bei Ohrenschmerzen. Auch bei Magen- und Darmbeschwerden entfaltet die Pfefferwurzel ihre heilenden Eigenschaften.

Bei Fragen über die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten des Meerrettichs empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturheilpraktiker oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Die frisch geriebene Meerrettichwurzel ist ein beliebtes Gewürz für verschiedene Fisch- und Fleischgerichte. Insbesondere zu geräuchertem Fisch oder zu Roastbeef passt eine mit der aromatischen Wurzel angereicherte und verfeinerte Sauce hervorragend. Auch als Beilage zu fetthaltigen Wurst- und Fleischspeisen passt der Kren ausgezeichnet. Die Pfefferwurzel wird als Beigabe zu Käsespeisen (z.B. Raclette) oder als Mayonnaisen-Meerrettich Sauce sehr geschätzt.

Gerichte und Saucen mit Meerrettich sollten nur schwach erwärmt werden, da die Wurzel durch Erhitzen schnell ihr Aroma verliert.

Im zeitigen Frühling können auch die jungen, mild aromatischen Blätter geerntet werden. Sie sind eine gesunde, abwechslungsreiche und wohlschmeckende Beigabe zu Salaten.

Randen-Humus mit Meerrettich

Rezept: Meerrettich-Humus mit Randen

Rezept für 1 Kg:

  • 200g rohe Kichererbsen (oder 500g gekochte aus der Dose).
  • 100g Olivenöl
  • 15g Knoblauch geschält
  • 2 El Foodoo Gemüsebouillon
  • 20g Zitronensaft
  • 5g Kreuzkümmel
  • 35g Tahini (Sesampaste)
  • 200g Randensaft
  • 50g Meerrettich gerieben
  • Pfeffer aus der Mühle

 

  • 50g Meerrettich für die Garnitur
  • 2 Blätter frischer Bärlauch


Zubereitung:

  1. Kichererbsen am Vortag in kaltes Wasser einlegen.
  2. Eingelegte Kichererbsen absieben und anschliessend in siedendem Wasser 30 Minuten weich garen.
  3. Kichererbsen abschütten und mit den restlichen Zutaten in ein hohes Gefäss geben.
  4. Mit dem Stabmixer fein pürieren.
  5. Fertigen Humus abschmecken und in ein beliebiges Anrichtegeschirr geben.
  6. Mit frischem Meerrettich und fein geschnittenem Bärlauch garnieren.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Mirko Buri

Mirko Buri kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Der ehemalige Gault-Millau-Koch ist Begründer von FOODOO, dem Verarbeiter von aussortiertem Gemüse, das sich im Grosshandel nicht rentabel vermarkten lässt. Vom Food-Waste-Pionier erschienen ist u. a. das Kochbuch «Restenlos glücklich». Bis im März 2020 betrieb er mit «Mein Küchenchef» zudem das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz.

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