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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Wilder Fenchel = Foeniculum vulgare

Doldenblütler = Apiaceae

Volkstümliche Namen: Brotsamen, Enis, Frauenfenchel

Samen, Öl und Kraut vom wilden Fenchel

Geschichtliches

Die Geschichte des wilden Fenchels beginnt im Paradies, in jenem Land zwischen Euphrat und Tigris, in welchem der Garten Eden entstanden sein soll. Dort haben Menschen einige tausend Jahre vor unserer Zeitrechnung versucht, sesshaft zu werden. Der griechische Arzt und Gelehrte Hippokrates gründete im 5. od. 4. Jahrhundert v. Chr. mit seinen Schülern auf der Insel Kos eine Arztschule, welche grosse Berühmtheit erlangte.

Die Völkerwanderungen in den darauffolgenden Jahrhunderten überrannten aber alle Grenzen und das geistige Erbe der Antike wäre vermutlich verloren gegangen, wenn es nicht den heiligen Benedict gegeben hätte und sein Kloster auf dem Monte Cassino, das 529 gegründet wurde. Dort wurde von den Mönchen das Wissen aufbewahrt und aufgeschrieben. Karl der Grosse (768 – 814) bediente sich ihres verborgenen Wissens und die „Verordnung über die Landgüter“ ist das Ergebnis dieser Zusammenarbeit. Die Pächter der kaiserlichen Güter hatten eine bestimmte Anzahl von Kräutern, Gemüsen, Blumen, Bäumen und Sträuchern anzupflanzen, welche den Franken bislang vollkommen unbekannt waren. Sie lernten die lateinischen Namen kennen. So sollte neben vielen anderen Sorten u. a. auch Fenchel angebaut werden. Ein verordneter Garten Eden gleich mit dem Bauplan geliefert – ein Klostergarten.

Botanik und Kultur

Beheimatet war der wilde Fenchel ursprünglich im Zweistromland, dem Mittelmeergebiet und in Kleinasien. Die bis zwei Meter hoch werdende Staude hat tiefgreifende, weisse und rübenförmige Wurzeln. Die drei- bis vierfach gefiederten Laubblätter sind haarförmig aufgeschlitzt und unten gestielt. Die schönen und dekorativen Blütendolden bestehen aus einer Vielzahl von kleinen, mattgelben Blüten im Sommer. Im Herbst folgen längliche, eiförmige, bis 6mm lange Samen. Ihr Geschmack ist sehr aromatisch und würzig und erinnert an Anis. Die Blüten ziehen mancherlei Insekten wie Schwebefliegen, aber auch Wespen und Bienen an.

Der wilde Fenchel (Foeniculum vulgare) wird durch Samen vermehrt und ist sehr pflegeleicht. Hin und wieder eine mässige Wassergabe, etwas Kompost und ein sonniger Standort sind wichtig, damit sich der wilde Fenchel zu einer prächtigen und imposanten Solitärpflanze entwickeln kann.

Verwendung in der Naturheilkunde

Verwendet wird das frische Laub ab Frühsommer, die Samen ab Samenreife im zeitlichen Spätsommer und die Wurzeln im Herbst.

Fenchel enthält das süssliche, anisartige Anethol, sowie die eher bitteren Inhaltsstoffe Fenchon und Estragol. Fenchel wirkt harntreibend, lindert Magenkrämpfe und Verdauungsstörungen und galt lange als milchbildend. Neuere Studien raten während der Schwangerschaft und Stilltzeit von der Einnahme von wildem Fenchel ab und auch Kleinkindern sollte er nicht gegeben werden, da Estragol in zu hohen Dosen krebserregend wirken kann.

Bei Zahnfleischproblemen und Halsschmerzen kann der entzündungshemmende Fenchel als Mundspülung und Gurgelmittel rasch Linderung und Abhilfe bringen. Fenchelöl dient als Duftstoff in Zahncremes, Parfüms und Seifen.

Bei weiterreichenden Fragen über die Anwendungsmöglichkeiten des wilden Fenchels empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturheilpraktiker oder eine Naturheilpraktikerin, an einen Drogisten oder eine Drogistin zu wenden.

Verwendung in der Küche

In der Küche werden das Kraut und die Samen des wilden Fenchels besonders für Brotwaren gerne benutzt. Die frischen, fein gehackten Triebe und Blätter können in kleinen Mengen Salate, Rohkost-oder Fischgerichte verfeinern. Zudem werden Fenchelsamen zum Würzen von Saucen, Suppen und Hackfleisch verwendet. Aber auch zu einem südlichen Schnecken- oder Olivengericht passt Fenchel hervorragend. In der italienischen Salamispezialität finocchiona wird Fenchel als beliebter Aromageber verwendet.

Darüber hinaus findet Fenchel auch Verwendung in einigen Spirituosen. Die fleischigen Blätter werden roh geschnitten in Salate gemischt, oder als Gemüse zubereitet. Samen und Kraut werden zudem als aromatischer Tee aufgebrüht.

Tomaten aus dem Ofen mit wildem Fenchel

Für 4 Personen

Zutaten:

  • 800 g Tomaten (Fleischtomaten, Berner Rose oder Pelati)
  • 2 EL wildes Fenchelgrün, geschnitten, plus ein paar Blüten zum Dekorieren
  • 1 TL frischen Rosmarin gehackt
  • 4 EL Olivenöl
  • 3 Knoblauchzehen gehackt
  • Steinsalz
  • schwarzer Pfeffer aus der Mühle
  • 1 TL Balsamicoessig
  • 2 EL Hanfsamen

 

Zubereitung:

  1. Den Ofen auf 175°C vorheizen.
  2. Ein rundes Wähenblech mit Backpapier auslegen und darauf die Tomaten mit der Schnittseite nach oben verteilen. Rosmarin, gehackter Knoblauch und Olivenöl verrühren. Die Tomaten salzen und die Rosmarin- Knoblauch-Öl-Mischung mit einem Esslöffel darüber geben.
  3. Im Backofen ca. 20 Minuten bei 175°C garen.
  4. Dann mit wenig Balsamico-Essig beträufeln. Etwas Zitronenschale darüber reiben, Hanfsamen, feingeschnittenes Fenchelgrün und frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben.


Variante:
10 Minuten vor Garende 300 g Fetawürfel darüber geben. Nochmals 10 Minuten im Ofen backen und danach mit Balsamico-Essig beträufeln. Etwas Zitronenschale darüber reiben, Hanfsamen, fein geschnittenes Fenchelgrün, und frisch gemahlenen Pfeffer darüber geben.

Die Tomaten können warm oder kalt genossen werden. Passt zu Pasta, Couscous, Ofenkartoffeln und zu Gegrilltem.

Die Autoren

Christian Fotsch

Christian Fotsch betreut seit 2006 inhaltlich den Kräuternewsletter der EGK-Gesundheitskasse. Er hat sich sein umfangreiches Kräuterwissen autodidaktisch angeeignet und zusammen mit seiner Frau Ursula die Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei Silberdistel in Brienz (bis 2010) und bis 2019 das bekannte Kräuter-Hotel «Lindenhof», Brienz, geführt.


Sabine Hagg

Sabine Hagg kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Hauptberuflich leitet sie die Küche/Gastronomie in der Klinik Arlesheim. Daneben entwickelt sie unter eigenem Label hochwertige Naturprodukte und Naturkosmetik. Den Grossteil der Pflanzen baut sie dafür in den Walliser Bergen selbst an, pflückt diese von Hand und verarbeitet sie mit Liebe und Sorgfalt.

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