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Offenes Buch, Mensch rennt darüber, Heidelbeeren kullern davon

Schwarzdorn

(Prunus spinosa)

Schlehe, Schlehdorn, Heckendorn, Sauerpflaume - Rosengewächse (Rosaceae)

Schwarzdorn mit Blüten

Verwendung in der Naturheilkunde

Der Schwarzdorn ist eine bekannte und vielseitig genutzte Pflanze in der Naturheilkunde und in der Volksmedizin. Vom Schwarzdorn werden vorwiegend die Blüten und die Früchte
eingesetzt, aber auch die Blätter und die Rinde finden Anwendung. Pfarrer Künzle schrieb
dazu: «Tee von Schlehenblüten oder von der Rinde oder den Blättern wirkt ausgezeichnet bei Kindern, die an Durchfall leiden.»

Die Früchte enthalten zahlreiche gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Vitamin C,
Antioxidantien, Mineralien und Gerbstoffe. Die Gerbstoffe entfalten eine zusammenziehende Wirkung, die beispielsweise dazu beitragen kann, Blutungen zu stillen und bei Durchfall sowie entzündlichen Erkrankungen im Mund- und Rachenraum Linderung zu verschaffen. Zudem wirken die Früchte mild harntreibend, wodurch sie bei Blasen- und Harnleiden Einsatz finden.

Auch die wohlriechenden Blüten haben ein breites Anwendungsgebiet. In Form von Tees
werden sie in der Volksheilkunde vorbeugend gegen Nieren- und Blasensteine sowie bei
Blasenkrämpfen eingesetzt. Auch zur Magenstärkung, zur Blutreinigung sowie zur Linderung bei Hautunreinheiten und Erkältungen kann der Tee getrunken werden.

Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder
ausgewiesenen Drogisten zu wenden.

Verwendung in der Küche

Die Früchte des Schwarzdorns werden auch Schlehen genannt und können roh gegessen
werden. Die Schlehen reifen etwa ab September, sind aber wegen des hohen
Gerbstoffgehalts noch relativ sauer und entfalten ein zusammenziehendes Gefühl. Nach den ersten Frösten sind sie vollreif und erst dann zum Verzehr geeignet. Durch die Wirkung der Fröste wird ein Teil der Gerbstoffe abgebaut, wodurch die Früchte milder und süsser werden.

Wer nicht auf den ersten Frost warten möchte, kann die Früchte für eine Nacht im Tiefkühler aufbewahren. Danach eignen sie sich hervorragend für den frischen Verzehr oder die Verarbeitung zu Konfitüren, Chutneys, Likören, Säften, Smoothies oder Trockenfrüchten.

Aus den unreifen Schlehen kann man «Oliven des Nordens» herstellen. Dazu kocht man eine Salzlake mit Gewürzen wie Thymian, Rosmarin und Lorbeerblättern auf, lässt die Flüssigkeit etwas abkühlen und gibt sie dann zusammen mit den Schlehen in ein Gefäss. Das Gefäss deckt man anschliessend mit einem Teller ab, lässt das Gemisch für circa vier Wochen ziehen und fertig sind die leckeren Schlehenoliven. Die Steinkerne enthalten Blausäure und sollten daher nur mit Vorsicht verzehrt werden.

Die Blüten erscheinen von März bis April und sind mit ihrem Bittermandel-Aroma und dem
schönen Aussehen ein weiteres wertvolles Sammelgut. Sie können zu Sirupen, Essigen und Likören verarbeitet werden oder jede Art von Desserts und Salaten bereichern.

Wissenswertes

Der Schlehenstrauch gehört zur gleichen Gattung wie die Pflaume und Zwetschge und wird
wegen seiner schwarzen Rinde und seinen mit Dornen besetzten Zweigen Schwarzdorn
genannt. Sein natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Nordafrika über Europa bis nach
Westasien und er lässt sich oft an sonnigen Wegen und Waldrändern finden.
In Mitteleuropa ist der Schwarzdorn eines der ersten blühenden Obstgehölze. Bereits im
März können die zarten Blüten gesammelt werden, die den Einzug des Frühlings
signalisieren.

Neben seinen zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten für den Menschen spielt der
Schwarzdorn auch eine wichtige Rolle im Ökosystem indem er zu den wichtigsten
Wildsträuchern für Tiere zählt. Er bietet unter anderem Lebensraum und Nahrungsquelle für
verschiedenste Bienen, Hummeln, Käfer, Schmetterlinge, Vögel und Mäuse.

Durch seinen dichten, dornig besetzten Wuchs ist er ein guter Schutz für Haus und Hof. Er
bildet aus seinem dichten Wurzelsystem heraus massenweise Wurzelschösslinge, wodurch
sich undurchdringliche kleine Wäldchen bilden können. Das kann als Heckenpflanze
erwünscht sein, ist im Garten hingegen nicht empfehlenswert, da er sich unkontrolliert
ausbreiten kann.

Der Wuchs ist stark verzweigt und knorrig. Die Triebe sind mit langen, spitzen Dornen
versehen. Die Blätter sind klein, kurz gestielt und eiförmig, mit einem gesägten Blattrand. Die weissen Blüten bestehen aus fünf Kronblättern, sind ebenfalls kurz gestielt und tragen gelbe oder rötliche Staubbeutel. Die runde Frucht ist blauschwarz, bereift und enthält einen
grossen Steinkern.

Schwarzdornsenf

Rezept für zwei Gläser à 300 g

Zutaten:

  • 160 g Senfkörner

  • 160 g Weissweinessig oder Tomatenessig von Foodoo

  • 160 g Wasser
  • 2 EL Schwarzdornbeeren getrocknet (optional)
  • 12 g Salz

  • 150 g gezuckertes Schwarzdorn-Mark oder Schwardorn-Marmelade


Zubereitung:

  1. Die Senfkörner in Essig und Wasser über Nacht einweichen lassen.

  2. Am nächsten Tag mit den restlichen Zutaten in einem Mixer fein pürieren.

  3. Alles in einen Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze erwärmen. Eventuell mit etwas Wasser auf die gewünschte Konsistenz verdünnen. Achtung der Senf wird im kalten Zustand noch etwas eindicken.

  4. Den warmen Senf in sterilisierte Gläser abfüllen. Im Kühlschrank ist dieser selbstgemachte Schwarzdorn-Senf für mehrere Wochen haltbar.

    Tipp: Lassen Sie den Senf einige Tage im Kühlschrank stehen, damit sich die Aromen gut entfalten können.

Schwarzdornsenf von Mirko Buri

Die Autoren

Dominik Imhof

Dominik Imhof, aufgewachsen im Muotathal, entdeckte früh seine Leidenschaft für Wildpflanzen und Pilze. Nach einer Karriere als Handballspieler und einer Ausbildung zum Elektroingenieur vertiefte er sein Wissen in Ernährung und Gesundheit.

Er absolvierte Ausbildungen zum Fachberater für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen und Wildpilzen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) sowie zum Heilpflanzenfachmann TEN. Heute teilt er seine Expertise in Exkursionen, Workshops und Gruppenevents.

Auf seiner Webseite finden Sie umfassende Informationen zu Wildpflanzen, aussergewöhnlichen Produkten und vielem mehr.

uchruut.ch


Mirko Buri

Mirko Buri kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Der ehemalige Gault-Millau-Koch ist Begründer von FOODOO, dem Verarbeiter von aussortiertem Gemüse, das sich im Grosshandel nicht rentabel vermarkten lässt. Vom Food-Waste-Pionier erschienen ist unter anderem das Kochbuch «Restenlos glücklich».

Bis im März 2020 betrieb er mit «Mein Küchenchef» zudem das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz.

foodoo.world

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