Echte Brunnenkresse
(Nasturtium officinale)
Bachkresse, Wasserkresse, Wassersenf – Kreuzblütengewächse (Brassicaceae)
In der Naturheilkunde hat Brunnenkresse eine lange Tradition. Schon Hildegard von Bingen hat die Pflanze unter anderem zur Verdauungsförderung und zur Behandlung von Skorbut empfohlen. In anderen Schriften wurde Brunnenkresse als empfängnisfördernd beschrieben, und sie galt als traditionelles Mittel, um die Geburt zu erleichtern, da sie wehenfördernd wirken kann. Man sagte zudem, die Pflanze würde Frauen, die keine Kinder bekommen konnten, beistehen.
Brunnenkresse wird auch heute oft als Heilpflanze eingesetzt, da sie eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen bieten kann. Sie gilt als appetitanregend, blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, sowie verdauungs- und stoffwechselfördernd.
Brunnenkresse ist reich an Vitaminen, insbesondere Vitamin C, D und A, sowie an Mineralstoffen wie Eisen, Magnesium und Jod. Zudem enthält sie wertvolle Bitterstoffe und Senföle – eine wahre Wohltat, die wir uns gerade im Winter gönnen können, da die Pflanze wintergrün ist.
Da Brunnenkresse sehr vitaminreich ist, gilt sie als gesunde Speise für Frühjahreskuren, die den Vitaminmangel aus dem Winter ausgleichen und den Körper revitalisieren können.
Brunnenkresse kann zudem helfen, den Magen anzuregen und das Blut zu reinigen. Die Pflanze wird auch häufig zur Unterstützung der Verdauung eingesetzt. Ihre scharfen Bestandteile können die Produktion der Verdauungssäfte anregen und so die Verdauung fördern.
Bei Fragen zur Anwendung empfehlen wir Ihnen, sich an einen Naturarzt oder ausgewiesenen Drogisten zu wenden.
Brunnenkresse ist ein wahrer Segen für die Küche. Sie ist eine äusserst aromatische und würzige Zutat, die sich vielseitig einsetzen lässt und zu einer beliebten Wahl für kreative Köche macht. Der Geschmack ist scharf, rettichartig und leicht bitter. Auch der Geruch ist scharf, wenn man die Pflanze zerreibt und daran riecht. Sie wird idealerweise frisch verwendet, um Salate, Sandwiches, Suppen, Aufstriche, Kräuterquarks, Currys oder sogar Smoothies zu verfeinern. Die Samen der Brunnenkresse können zu Senf verarbeitet werden.
Brunnenkresse lässt sich hervorragend in Pesto oder Saucen verarbeiten und ist eine wertvolle Alternative zu herkömmlichen Zutaten. In einem Pesto harmoniert Brunnenkresse hervorragend mit Olivenöl, Sonnenblumenkernen, Pfeffer und Schweizer Alpensalz. Diese Zutaten werden püriert und anschliessend in Gläsern im Kühlschrank aufbewahrt oder eingefroren, um die Frische länger zu erhalten.
Sie kann sowohl roh als auch gekocht verwendet werden, wobei der Geschmack beim Kochen etwas milder wird. In vielen Rezepten wird sie als Garnierung verwendet, um Gerichte optisch und geschmacklich aufzuwerten.
Wissenswertes
Die Brunnenkresse ist eine wintergrüne Wasserpflanze, die in vielen Regionen Europas und Asiens vorkommt. Sie wächst in sauberen, kalten, fliessenden Bächen oder Quellen. Brunnenkresse sollte nicht in Bächen gesammelt werden, die durch Viehweiden geflossen sind oder in deren Nähe sich intensive, konventionelle Landwirtschaftsflächen befinden.
Denn in solchen Gewässern können sich Larven des Grossen Leberegels (Fasziolose) befinden. Die Ansteckung kann zu Fieber, Unwohlsein und in schweren Fällen zu Gelbsucht führen. Auch erhitzt darf sie an diesen Standorten nicht konsumiert werden. Alternativ kann Brunnenkresse teilweise auch in speziellen Supermärkten oder auf Wochenmärkten gekauft werden oder man baut sie im eigenen Garten an. Dabei ist es wichtig, die oft ungeliebte Staunässe zu schaffen. Dies kann beispielsweise durch das Auslegen einer Folie am Grund einer Grube erreicht werden. Danach muss für regelmässigen Wasseraustausch gesorgt werden.
Brunnenkresse wird ungefähr 20 – 80 cm hoch, hat gelbe Staubbeutel und einen hohlen Stängel. Die wechselständig angeordneten Blätter sind rundlich und unpaarig gefiedert mit einer grossen Endfieder. Sie hat einen traubigen Blütenstand und die Blüten haben 4 weisse Kronblätter und 6 gelbe Staubblätter.
Die Echte Brunnenkresse ist leicht mit dem an gleichen Standorten wachsenden Bitteren Schaumkraut zu verwechseln. Eine Verwechslung ist aber nicht gefährlich, da auch das Bittere Schaumkraut essbar ist und ähnliche Eigenschaften aufweist. Das Bittere Schaumkraut hat violette Staubbeutel und einen mit Mark gefüllten Stängel.
Brunnenkresse Dressing
Zutaten für 1 Liter Salatsauce
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30 g Brunnenkresse
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200 g Apfel ohne Kerngehäuse
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100 g Zwiebeln
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200 g Apfelessig
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150 g Apfelsaft, süss
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12 g Salz
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1x Pfeffer aus der Mühle
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300 g Traubenkernöl
Zubereitung:
- Brunnenkresse gut waschen.
Äpfel in kleine Stücke schneiden und Zwiebeln grob hacken. - Alle Zutaten bis auf das Traubenkernöl in einen Mixer geben und fein pürieren.
- Bei hoher Tourenzahl das Öl langsam beifügen. Das homogene Dressing in Flaschen abfüllen und bis zur Verwendung im Kühlschrank aufbewahren.
- Das Dressing ist gut verschlossen mindestens zwei Wochen haltbar.
Die Autoren
Dominik Imhof
Dominik Imhof, aufgewachsen im Muotathal, entdeckte früh seine Leidenschaft für Wildpflanzen und Pilze. Nach einer Karriere als Handballspieler und einer Ausbildung zum Elektroingenieur vertiefte er sein Wissen in Ernährung und Gesundheit.
Er absolvierte Ausbildungen zum Fachberater für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen und Wildpilzen an der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt (HfWU) sowie zum Heilpflanzenfachmann TEN. Heute teilt er seine Expertise in Exkursionen, Workshops und Gruppenevents.
Auf seiner Webseite finden Sie umfassende Informationen zu Wildpflanzen, aussergewöhnlichen Produkten und vielem mehr.
Mirko Buri
Mirko Buri kreiert seit 2022 Rezepte für den Kräuternewsletter der EGK. Der ehemalige Gault-Millau-Koch ist Begründer von FOODOO, dem Verarbeiter von aussortiertem Gemüse, das sich im Grosshandel nicht rentabel vermarkten lässt. Vom Food-Waste-Pionier erschienen ist unter anderem das Kochbuch «Restenlos glücklich».
Bis im März 2020 betrieb er mit «Mein Küchenchef» zudem das erste Anti-Food-Waste-Restaurant der Schweiz.