Kürbis
Kürbis = Cucurbita pepo // Kürbisgewächse = Cucurbitaceae
Geschichtliches
Kürbisse – eine sehr alte Kulturpflanze. Als Zeitpunkt der ersten Kulturen wurde lange etwa die Zeitspanne um 3000 v. Chr. angenommen. Neue Funde von Samen lassen sich jedoch auf 8000 bis 10000 v. Chr. zurückdatieren. Der Garten-Kürbis war ursprünglich in Mexiko und im Süden der Vereinigten Staaten angesiedelt. Seine „Verwandten“ hingegen waren in Zentralamerika (Moschus-Kürbis) und in Südamerika (Riesen-Kürbis) angesiedelt. Durch die Auslese nicht bitterer Arten von Kürbissen wurde im Laufe der Jahrhunderte auch die Nutzung als Gemüse möglich. Christoph Kolumbus entdeckte den Kürbis auf seinen Eroberungszügen 1492 in Kuba. Durch die beginnende Handelstätigkeit Europas mit der „neuen“ Welt kam das Saatgut auch zu uns, wo die Kürbisse gerne kultiviert wurden.
Botanik und Kultur
Als Speisekürbis werden alle essbaren Arten der Gattung Cucurbita bezeichnet. Dazu gehören u.A. der Gartenkürbis = Cucurbita pepo, der Riesenkürbis = Cucurbita maxima, aber auch die sogenannten Sommerkürbisse wie Pâtisson, Zucchino und der Squash.
Kürbisse sind sehr einfach zu kultivieren: Sie eignen sich für eine Direktsaat im Garten oder im Hochbeet, aber auch mit einer Vorkultur in einen Blumentopf. Für eine erfolgreiche Aussaat im Frühjahr sind Temperaturen ab ca.16 Grad erforderlich. Eine nährstoffreiche, gut durchlässige Erde sowie ein sonniger Standort sind die idealen Voraussetzungen für ein gutes Wachstum. Ein regelmässiges Entspitzen regt die Bildung von Seitentrieben an. Die Pflanze ist einjährig und niederliegend oder auch rankend. Die Triebe und Ranken sind mit Härchen besetzt. Die gestielten, grünen bis orangefarbigen weiblichen Blüten leuchten und setzen so schöne Farbtupfer im Garten.
Es besteht bei den Kürbisgewächsen eine gewisse Anfälligkeit auf den echten Mehltau oder auch auf den Grauschimmel. Ein regelmässiges Überbrausen mit einer Brennnesselbrühe oder mit Ackerschachtelhalmtee stärkt die Pflanzen und hilft gegen vorgenannte Krankheiten.
Neben den Speisekürbissen gibt es heute noch eine fast unüberschaubare Vielzahl von verschiedenen Sorten von Zierkürbissen, welche hauptsächlich in den Herbstmonaten schöne Dekorationen bei den Hauseingängen oder auf der Fensterbank ergeben.
Verwendung in der Naturheilkunde
Die medizinischen Eigenschaften werden in der Literatur u.a. als abführend, beruhigend und wurmtreibend beschrieben. Anwendung: innerlich und äusserlich.
Die in unseren Breitengraden in der Kultur befindlichen Cucurbita-Arten besitzen mehrheitlich vergleichbare medizinische Eigenschaften.
Kürbiskerne sind reich an verschiedenen Vitaminen, Mineralien und Ölen und haben sich besonders bei Prostatabeschwerden sehr bewährt.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an einen ausgewiesenen Naturheilpraktiker, welcher Ihnen sicher noch verschiedene praktische Tipps geben kann.
Verwendung in der Küche
Aus dem Kürbis können angenehm schmeckende Gerichte hergestellt werden. Die Sommerkürbisse werden normalerweise mit der Schale verwendet. Das noch zarte Fruchtfleisch lässt sich zu mancherlei genüsslichen Speisen und Gerichten verarbeiten.
Winterkürbisse haben eine harte und dichte Schale, die vor der Verarbeitung entfernt werden muss.
Geröstete Kürbiskerne werden gerne geknabbert und können so als Beilage, ebenso wie die frittierten Blüten, zu einem Apéro verwendet werden. Diese Knabber-Spezialitäten gelten in der chinesischen Kultur als lebensverlängernd.
Neben der allseits bekannten Kürbissuppe gibt es noch eine Vielzahl von kulinarischen Kürbisgerichten wie z.B. ein Risotto – mit kurz angedämpften Kürbiswürfeln darunter gemischt. Ganz einfach zubereitet und sehr geschmackvoll!
Aus den Kürbiskernen wird auch ein Öl, das sogenannte Kernöl hergestellt, welches sich hervorragend zum Kochen eignet. Der doch eher etwas fade Geschmack des Kürbisses kann durch Beigabe von Thymian und frischer Minze geschmacksvolle Nuancen ergeben.
Zutaten:
- 300 g Penne
- 1 EL Olivenöl
- 3 Knoblauchzehen
- 1 grosse Zwiebel
- 500 g Kürbis gerüstet z.B. Potimarron oder Muskatkürbis
- 2 dl Wasser
- 2 Dosen Pelati gehackt
- 1 Zweig frischer Thymian
- wenig Salz und Pfeffer aus der Mühle
- 150 g geriebener Käse
Zubereitung:
- Die Penne im Salzwasser knapp al dente kochen. Wasser abschütten, Penne kalt abspülen.
- Die Zwiebel und die Knoblauchzehen schälen und fein hacken. Das Kürbisfleisch klein würfeln.
- Das Olivenöl in die Pfanne geben, erhitzen, dann Zwiebeln, Knoblauch und Kürbis dazugeben und kurz dünsten. Wasser und gehackte Pelati und Thymian beifügen. Würzen. Bei kleiner Hitze ca. 8 Minuten köcheln lassen.
- Backofen auf 210 Grad vorheizen.
- Die Gratinform einfetten. Kürbisragout, Penne und 50 g Käse mischen und in die Gratinform einfüllen. Den restlichen Käse darüber streuen.
- Gratin im vorgeheizten Ofen bei 210 Grad 12 Minuten überbacken.
Die Autoren
Christian Fotsch
Christian Fotsch betreibt eine eigene Kräuter- und Heilpflanzengärtnerei in Brienz im Berner Oberland. Zudem obliegt ihm die Pflege der Kräuter- und Heilpflanzengärten im Freilichtmuseum Ballenberg sowie die Produktion von Pflanzen für die alpinen Schaugärten der Ricola AG. In seinen Kursen öffnet er den Teilnehmenden die Augen für die Heilkräfte der einheimischen Pflanzenwelt.
Brigitte Speck
Brigitte Speck ist Ernährungsberaterin mit eigener Praxis. Sie bietet Kochkurse für Kinder an. Dass diese immer ausgebucht sind, beweist, dass sie gesunde Ernährung mit höchstem Genuss zu verbinden weiss. Von ihr sind verschiedene erfolgreiche Kochbücher zum Thema Stevia und Kinderernährung erschienen.