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Wickel – Einfache Anwendungen

Wickel sind wohltuend und lindernd bei akuten oder chronischen Krankheiten. Sie vermitteln Geborgenheit und Entspannung und erfüllen damit eine wichtige Aufgabe in der Gesundheitsförderung. Wickel können vorbeugend, schmerzlindernd und heilungsfördernd eingesetzt werden.

Übersicht nach Art und Zutaten

Zwiebeln, Quark oder Kartoffeln, vieles aus der Küche kann für wohltuende oder schmerzlindernde Wickel oder Kompressen verwendet werden. Es gibt auch Wickel, die nur mit Wärme oder Kälte funktionieren. Hier erfahren Sie, mit welchem Wickel Sie welches Leiden behandeln können. 

Anwendungsarten, Vorbereitung und Hinweise

In der Regel besteht ein Wickel aus drei Tüchern:

  • einem Innentuch (Leinen, Seide, Baumwolle, Gazewindel)
  • einem Zwischentuch (Baumwolle, Flanell)
  • einem Aussentuch (Wolltuch, Molton, Badetuch)

Verwenden Sie für die Wickel ausschliesslich Stoffe wie Baumwolle, Leinen, Seide oder Wolle. Kunstfasern und luftdichtes Material wie Plastik oder Gummi sind ungeeignet, diese verhindern die Hautatmung und verursachen im Körper einen Wärmerückstau.

Vor der Anwendung eines Wickels sollten einige Punkte beachtet werden:

  • Welche Bedürfnisse hat die zu behandelnde Person?
  • Unter welchen Beschwerden leidet sie?
  • Welcher Wickel ist am besten geeignet?
  • Welches Material wird gebraucht?

Wenn Sie einen passenden Wickel gefunden haben, bereiten Sie die Anwendung nach Anleitung vor. Sorgen Sie für ein ruhiges Umfeld. Achten Sie auf eine bequeme Lagerung. Legen Sie die Wickel satt und faltenfrei an. Arbeiten Sie rasch, aber ohne Hektik, um eine Unterkühlung zu vermeiden. Falls es die Situation erfordert, bleiben Sie bei der zu behandelnden Person. Erstanwendungen erfordern eine erhöhte Kontrolle. Lassen Sie die behandelte Person nach der Anwendung mindestens eine halbe Stunde nachruhen. Bei besonders empfindlichen Personen, oder zur Unterstützung der Wärmespeicherung, die Haut anschliessend mit einem natürlichen Öl einreiben.

Die Wirkung des Wickels kann schon nach mehreren Minuten einsetzen, tritt aber oft erst nach mehrmaligem Anwenden ein. Sollte dies nicht der Fall sein, probieren Sie eine andere Variante. In der Regel genügt eine Anwendung pro Tag. Dafür sollten diese über mehrere Tage durchgeführt werden (Ausnahme: akute Beschwerden wie Fieber, Entzündungen, Verstauchungen usw.).

Wenden Sie sich an eine Fachperson, wenn die gewünschte Wirkung nicht eintritt, bei Verschlechterung der Symptome oder bei Unsicherheiten.

Die Wickelzutaten sind im Abfall zu entsorgen.

Kalte Wickel mildern akute Schmerzen und werden vor allem bei Entzündungen, bei Quetschungen, Zerrungen, Prellungen und Verstauchungen angewendet. Auch bei Verbrennungen, Sonnenbrand und akuten Gelenkbeschwerden zeigen sie eine gute Wirkung. Kalte Wickel senken hohes Fieber.

Hinweis: Die Wickel werden sehr feucht auf die betroffene Stelle gelegt. Kalte Wickel nie auf kühle Haut legen.

Darf nicht angewendet werden bei:

  • Ausgekühlten, frierenden Personen
  • Durchblutungs- und Sensibilitätsstörungen
  • Blasen-, Nierenentzündungen
  • Kiefer-, Stirnhöhlenentzündungen

Heisse Wickel helfen bei chronischen Schmerzen in den Gelenken und bei muskulären Verspannungen. Heisse Wickel erweitern die Blutgefässe und wirken dadurch lindernd bei Krämpfen, Verdauungsbeschwerden und Blähungen. Durch die krampfösende und sekretfördernde Wirkung werden heisse Wickel auch bei Blasenentzündung, Husten/ Bronchitis und Kiefer- Stirnhöhlenentzündung sowie bei Ohrenschmerzen eingesetzt. Ausserdem eignen sie sich bei chronisch rheumatischen Gelenkschmerzen. Die Wirkung der heissen und temperierten Wickel kann mit Rohwolle unterstützt werden.

Hinweis: Heisse Wickel nur leicht befeuchtet verwenden und nie bei akuten Entzündungen wie zum Beispiel geschwollenen Gelenken.

Darf nicht angewendet werden bei: 

  • Herz- und Kreislaufbeschwerden
  • Durchfall mit Fieber
  • Fieber
  • Entzündungen des Bewegungsapparates
  • Akutes Abdomen, Bandscheibenvorfall
  • Säuglingen und älteren Menschen
  • Menschen mit Lähmungen und Sensibilitätsstörungen

Temperierte Wickel sind eine milde, körperwarme Anwendung und können in der Regel über längere Zeit belassen werden. Temperierte Anwendungen helfen unter anderem bei Kopfschmerzen, Halsentzündungen, Ohren- und Nervenschmerzen. Sie sind eine ideale Anwendung für Säuglinge, Kinder und ältere Menschen. Temperierte Wickel können mit Rohwolle unterstützt werden.

Wickel können, wie alle naturheilkundlichen Methoden, positive wie negative Auswirkungen haben und unterschiedliche Reaktionen auslösen. Daher ist es wichtig, eine erste Wickelanwendung nicht über Nacht zu machen.

Ob ein Wickel gut tut oder nicht, bestimmt der Patient. Sobald ein Wickel als störend empfunden wird, sofort entfernen. Eine unsachgemässe Anwendung kann unerwünschte Nebenwirkungen haben. Erfolgt nach mehrmaliger Wickelanwendung keine Besserung, ist der Arzt aufzusuchen.

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